alone i wonder...
...together we ask

@Leonie Braun

Alone I wonder…together we ask – Inspire Session #6

Am 19.2.2021 und 20.2.2021 veranstaltete Annie Bloch im Rahmen der Inspire Sessions der KHG Kirche Köln in der Kirche Johannes XXIII. ein interdisziplinäres Festival. In Alone I wonder … together we ask trafen die Künstler:innen Annie Bloch (Kirchenorgel), Pablo Giw (Trompete), Echo Ho (Klangkunst), Dennis Alexander Schmitz (Tanz) und improvisierend aufeinander. Die Illustrator:innen Josephine Bick und Polina Korovina zeichneten live das Geschehen und machten das Zuschauen zu einer performativen Aktion.

In vier Solo-Performances erlebten sie einander am ersten Abend erstmalig. Am zweiten Abend hatten sich die Erlebnisse des Vorabends synthetisiert und die vier Performer*innen kamen zu einer gemeinsamen Improvisation zusammen. 

Aufgrund der Corona-Lage musste das Festival kurzfristig online stattfinden. Das Streaming-Team gelang es, durch ein angepasstes Kamerakonzept und die ästhetische Lichtinszenierung des Raums die Eigenschaften der besonderen Ausgangslage für die Performer*innen in einen Videostream zu übersetzen. In Detailaufnahmen stachen so die performativen Eigenarten der einzelnen Künstler*innen heraus, aber auch die Interaktionen zwischen den erstmalig gemeinsam improvisierenden Performerinnen konnten sehr nah betrachtet werden. Der Klangästhetik, die die brutalistische Kirche mit sich bringt, wurde ein Bildästhetik hinzugefügt und der Raum wurde so erfahrbar gemacht. 

Ein wesentlicher Aspekt des Festivalkonzepts ging dennoch verloren: die Rolle der Illustratorinnen, das Publikum anders teilnehmen zu lassen und es nicht im konventionellen Sinne ein Konzert, bzw. eine Performance betrachten zu lassen. Nicht nur durch das Zeichnen, auch durch die Anordnung der Zeichnenden und Performenden im Raum, sollte die Abgrenzung von Bühne und Publikum aufgerissen werden. So könnten die Zuschauenden sich selbst zuschauen wie sie auch die Künstler:innen betrachten, sind nicht außerhalb des Geschehens, sondern sogar Grund des Geschehens. Sie machen eine Performance überhaupt erst möglich. Die vorliegende Dokumentation solll ein zeitversetztes Teilnehmen und Zuschauen erlauben.