Die Cellistin Emily Wittbrodt und die Organistin Annie Bloch kennen sich aus verschiedenen Kontexten in der freien Szene. Sie spielen als Instrumentalistinnen bei den jeweiligen Projekten der anderen mit und finden eine gemeinsame Schnittmenge in ihrer Praxis, komponiertes mit improvisiertem Material zu verknüpfen. In “The Mendelssohn Project” kommen die Künstlerinnen erstmalig zu einem Duoprojekt zusammen und greifen im Kerngedanken auf eine weitere Gemeinsamkeit zurück: Beide Künstlerinnen genossen eine klassische Ausbildung an ihrem Instrument, hatten aber immer schon einen Fuß in anderen Stilrichtungen und in der improvisierten Spielpraxis, die inzwischen zu ihrem Arbeitsschwerpunkt geworden ist.
Im Fokus des Projekts steht Felix Mendelssohn-Bartholdys Präludium und Fuge in c-Moll für Orgel, dessen kompositorische Prinzipien durchleuchtet werden und in improvisatorischen Konzepten und ausgeschriebenen Teilen rekomponiert werden. Die Zeitlichkeit dieses dramatischen Werks wird aus den Angeln gehoben, flüchtige Details werden nachgezeichnet, potenzielle Wendepunkte werden ausgespielt und Abbiegungen entschieden genommen. Cello und Orgel begegnen einander dabei auf Augenhöhe, erleben Spielräume im Kontrast und in gemeinsamen Klangwelten. Die Originale verlieren dabei nichts an ihrer Strahlkraft, erfahren durch die Ohren der Musikerinnen aber eine neue Perspektive. Ein neoklassischer Fokus auf Harmonie trifft auf experimenteller Klänge, im Versuch, Füchtiges greifbar zu machen.
Termine:
30.9.23 – St. Nicolai, Diepholz
3.11.23 – Antoniter City-Kirche, Köln
5.11.23 – Christuskirche, Leverkusen
5.5.24 – St. Elisabeth, Hagen
8.6.24 – Internationales Hyper-Orgel Symposium, Orgelpark, Amsterdam
5.7.24 – St. Agnes, Hamm
8.9.24 – St. Aposteln, Köln